Unser Kindergarten ist mit insgesamt 29 Kindern und den Gruppenräumen eine sehr überschaubare und deshalb familiäre Einrichtung.

Vertrauen ist nach unserer Überzeugung das A und O, das Fundament für eine glückliche Kindheit und der Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung hin zum mündigen Bürger.

Vertrauen schafft Sicherheit und Sicherheit ist die Voraussetzung für den gelingenden Aufbau ungestörter, gesunder Bindungen, sowohl zwischenmenschlicher, materieller als auch intellektueller Art. Die Neugier auf Neues, die Aufgeschlossenheit Fremdem gegenüber, die Lust auf eine (z.B. kreativ-phantastische) Auseinandersetzung mit der Umwelt (etwa mit etwas Abstraktem wie Zahlen und Wörtern) kann nur bewahren und ausbauen, wer sich sicher ist, wer sich (ver)traut, also wer Vertrauen erfahren hat (Stichwort „Urvertrauen“) und vertrauen kann.

Unsere Kinder sollen Kind sein dürfen, sie sollen in unserem Kindergarten weder „funktionieren“, noch eine „heile Welt“ erleben, sie sollen „Quatsch machen“ dürfen (und dann die entsprechenden Reaktionen und Konsequenzen der Mitmenschen erfahren; Stichwort „soziale Kompetenz“) – sie sollen aber vor allem uns vertrauen können und wissen: ich werde von meinen Erziehern bedingungslos geliebt und darf Fehler machen!

Wir ErzieherInnen im Kindergarten Schillerstraße sehen unsere Aufgabe nicht darin, unsere Kinder mit schulischen Mitteln so früh wie möglich mit so viel Wissen wie möglich auszustatten, nur damit elterliche Hoffnungen auf eine spätere Karriere des Kindes im Berufsleben früh Nahrung und wir eventuell mehr Anerkennung bekommen. Nein, wir setzen bewusst auf den Alltag, als den unserer Meinung nach besten Lehrmeister, und glauben an die intrinsische Kraft von Mensch (also Kind) und Natur. Unser Angebot „Vorschule“ ist daher als kindgerechte Vorbereitung auf die (leider nicht mehr zeitgemäße und Kreativität vernichtende) Institution (Regel)Schule zu verstehen, sie darf jedoch nicht als ihre Erweiterung in den Kindergartenbereich begriffen werden.

Wir ErzieherInnen begreifen uns als Vorbilder für die Kinder und leben in unserem Arbeitsalltag danach. Ein harmonisches Miteinander zwischen uns ErzieherInnen ist uns deshalb sehr wichtig und wir respektieren und akzeptieren unsere ganz individuellen Herangehensweisen im Sinne unseres gemeinsamen Konzeptes.

Wir spielen weder den Kindern, den Eltern, noch den Kollegen etwas vor. Wir bleiben authentisch. Wir zeigen unsere Fähigkeiten, machen und bekennen unsere Fehler, sprechen offen über unsere Empfindungen und Sorgen, wir trauern und weinen und trösten und nehmen in den Arm, albern und lachen. Wir loben und kritisieren. Wir sagen ehrlich, was uns ge- oder missfällt. Wir wollen eben (be)greifbar sein – wohlwissend, dass wir uns damit angreifbar machen.

Der Kindergartenalltag hat uns und die Kinder zum Wohle und zur Stärkung der Gemeinschaft zur Aufstellung einiger Regeln veranlasst, auf deren Einhaltung ErzieherInnen und Kinder gleichermaßen achten:

Wir verzichten auf jede Form von Gewalt; wir beschämen nicht und wir bestrafen nicht.

Es wird nicht getreten, geschlagen, gekratzt, gebissen, geschubst, gespuckt und an den Haaren gezogen. Es wird kein Bein gestellt, kein Kind gehänselt oder ausgelacht und keiner Kreatur ein Haar gekrümmt. Jeder Streit wird mit fairen Mitteln ausgetragen.

Es gibt weder unter den Kindern noch unter den ErzieherInnen im Kindergartenalltag eine geschlechtsspezifische Rollendifferenzierung.

 

Weil ich mich als Mensch angenommen und wertgeschätzt fühle, fällt es mir leicht zu lernen und mich zu entfalten.

Das Leben ist Lernen jeden Tag gerade nebenbei.

Fehler zuzulassen ermöglicht die Chance daran zu wachsen.

Ich bin ein Mensch also mache ich Fehler!

Ich denke an meine KollegInnen. Und an mich.

Struktur schafft Orientierung und Sicherheit (SOS).

Natur ist unser Abenteuer – Abenteuer ist unsere Natur.